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Wo bleibt das Wasser?

Wassernot am Marzoller Schlossteich

(16.6.2011) Solch einen Schlossteich wie ihn die Marzoller Schulkinder vor ca. 25 Jahren  gemalt hatten wird es, angesichts des Wasserstandes der letzten Monate, eine Weile lang kaum geben.  Denn der Marzoller Schlossteich ist vom Austrocknen bedroht.  Selbst die Enten suchen sich eine neue Bleibe und sind gelegentlich auf dem Golfplatz zu sehen. 

Ein hartnäckiges Gerücht über die Ursache des Austrocknens gibt der Stadt Bad Reichenhall die Schuld.  Die Stadt habe die Quelle, die den Teich speist, verkauft.  Da beim Bund Naturschutz über dieses Thema Beschwerden eingegangen sind, wurde beim Reichenhaller Liegenschaftsamt, bei der Unteren Naturschutzbehörde Landratsamt, den Stadtwerken,  bei dem Tiefbauamt  und auch bei Herrn Dr. Lang nachgefragt.

Die   verschiedenen Auskünfte ergeben nach und nach ein besseres Verständnis...

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  • Ø Es hat in jüngster Zeit keine rechtlichen Veränderungen gegeben in Bezug auf die in Groß Gmain liegende gefasste Quelle, bzw. die Schlosswaldquellen,  aus  der der  Teich gespeist wird.. Allerdings diente diese Quelle früher der Trinkwasserversorgung Marzolls und nicht dem Teich.  Da die Qualität des  Trinkwassers immer wieder problematisch war wurde Marzoll an die Trinkwasserversorgung von Bad Reichenhall angeschlossen. Es wurden die Schlosswaldquellen nach  Groß Gmain übereignet, mit der Auflage Wasser für Bewässerung des Friedhofs und des Sportplatzes zur Verfügung zu stellen..  Das geschah aber schon mindestens vor 15 Jahren. 

  • Ø Um den Marzollern damals das Eisstockschießen auf dem Teich besser sichern zu können, versuchte man den im Winter oft niedrigen Wasserspiegel entgegen zuwirken.  Die Reichenhaller Stadtwerke setzten sich dafür ein, die Leitung des Brauchwassers für Friedhof zu verlängern und zum  Teich zu führen.

  • Ø Dem Teich wird also das Brauchwasser zugeführt was nach Bewässerung des Sportplatzes und des Friedhofes übrig bleibt.

  • Ø  Nicht zu verwechseln ist das Rohr unterhalb des Sportplatzes am Hang in Nähe der Eiche mit dem eigentlichen Zulauf aus der Quelle.  Aus diesem Rohr fließt nämlich das Drainage Wasser des Sportplatzes. .......
  • Ø  Da die Quelle oberflächennah ist, ist sie durch extreme Trockenheit gefährdet und könnte des wegen möglicherweise weniger Wasser führen.  Aber in den Leitungen von Groß Gmain zu Marzoll  ist genügend Wasser vorhanden und so sind auch technische Defekte der Zuleitungen bis Marzoll auszuschließen.
  • Ø
    Auszuschließen ist  auch ein Gerücht es würde Groß Gmainer Kies mit dem notwendigen Teichwasser gewaschen.  Für diesen Kies ist ein vorbildliches System im Einsatz; ein sehr sparsamer Wasserkreislauf ohne Verbindung zur Quelle. Der Wasserverbrauch ist sehr gering.

  • Ø Zur Zeit des Schreibens untersucht das Tiefbauamt die Leitungsführungen im Bereich Landesgrenze – Schule – Friedhof und Verlängerung zum Teich in der Hoffnung die Ursache des verschwundenen Wassers zu finden.

  • Ø Ob nun fündig oder nicht, eine echte, nachweisbare und mittlerweile häufig belegte Ursache für geringe Wasserspiegel ist das extrem trockene Jahr mit sehr geringen  Niederschlägen  auch im Winter.  Das ist die Auskunft vom Wasserwirtschaftsamt und auch Landratsamt.  Selbst nach den starken Regen in letzten Tagen bräuchte der Grundwasserspiegel viel mehr Wasser.   

 

Unser Marzoller Schlossteich ist momentan keine Zier oder  Augenweide.  Er ist Grund zur Besorgnis.  Wir sollten aber auch wissen, dass er höchstwahrscheinlich kein natürlicher Teich ist auch wenn er bereits in den ersten Katasterblättern um 1820 verzeichnet ist.  Es gibt keinen richtigen Bach als Zulauf und die natürlichen Gräben die zu ihm führen haben jetzt wegen der Trockenheit selten  Wasser. Früher ging Abwasser vom Schloss in den Teich.  Erst vor ca. 2-3 Jahren in Zusammenhang mit dem damaligen Schlossverkauf  wurde das Schloss an die Kanalisation angeschlossen.

Es bleibt die Frage woher früher dem Teich Wasser zugeführt wurde, eh die Stadt die Brauchwasser Leitung in Richtung  Teich verlängerte.
Wie es auch sein mag, aus der Unteren Naturschutzbehörde kommt die hoffnungsvolle Einschätzung der Teich würde die derzeitige „Dürre“ überdauern.

 

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Marzoll

 10. Juli 2011

Mittlerweile ist der Teich wieder gefüllt....Es hatte starke Niederschläge gegeben und es ist das Leck im Ablauf ausgebessert worden wie es angeblich Herr Böhmer von LA vorgeschlagen hatte.  Was Herr Kaltner  vom Tiefbau letztens noch über den Zulauf zum Teich gefunden hat, ist noch zu erfragen.

monika wölfel