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Ortsgruppen

Alternative zum Antibiotika-Hähnchenfleisch

BN Kreisgruppe verlost drei Biohähnchen

(07.03.2012) Erst im Januar hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V. in fünf großen Lebensmittelketten Hähnchenfleisch auf antibiotikaresistente Keime getestet und in über der Hälfte der Stichproben belastetes Fleisch gefunden. Nur zwei Monate später wird die Schlachterei Möckern bei Wiesenhof - Hähnchen wegen Hygienemängeln gesperrt. Um dem Verbraucher Alternativen aufzuzeigen verlost die Kreisgruppe des Bund Naturschutz im Rahmen der Kampagne „Wir wollen wissen, was wir essen“ drei Biohähnchen.

„Es ist erschütternd, wie wenig die Politik für den Verbraucher tut“, so Kreisvorsitzende Rita Poser, „denn wie sonst lassen sich die regelmäßig auftretenden Lebensmittelskandale erklären.“ Im Dezember 2011 waren Hähnchenfleisch in Berlin, Hamburg, Köln, Nürnberg und der Region Stuttgart gekauft und in einem Fachlabor analysiert worden. Betroffene Supermärkte waren Edeka (E-Center, Marktkauf, Netto), Rewe (Rewe und Penny) und der Schwarz-Gruppe (Lidl).  Die betroffenen Proben stammten von den drei größten Hähnchenproduzenten Deutschlands: Wiesenhof, Sprehe und Stolle. Die belasteten Proben wurden unter den Markennamen Heidegold, Juwel, Gut Ponholz, Wilhelm Brandenburg, Astenhof und Landjunker verkauft. Auf zehn von 20 gekauften Fleisch-proben fanden sich sogenannte ESBL-Keime, zwei Proben waren mit MRSA-Keimen belastet. Nur drei Monate später muss die Wiesenhof-schlachterei in Möckern wegen Hygienemängeln geschlossen werden, wobei Experten noch weitere Verstöße vermuten. „Wie gesund sind Lebensmittel, wenn dem Verbraucher empfohlen wird, wegen möglicherweise verkeimter Produkte beim Zubereiten besser Handschuhe zu tragen, das Fleisch immer gut durchzubraten und verwendete Küchengeräte wie Messer und Schneidbrett gründlich zu reinigen, am besten noch zu desinfizieren, “fragt sich Poser.

Dass es auch ohne massenhaften Einsatz von Antibiotika in der Hähnchenmast geht, zeigen die zertifizierten Bio-Produzenten. „In Bio-Betrieben ist der vorbeugende Einsatz von Antibiotika verboten“, so Kreisgruppenvorsitzende Rita Poser. Durch geringe Besatzdichten, ge-nügend Platz und Auslauf, Hygiene im Stall und gesunder Futtermittel blieben die Tiere viel gesünder, denn sie müssen nicht innerhalb von vier bis fünf Wochen zur Schlachtreife gebracht werden sondern leben sieben bis zehn Wochen.

Um die Verbraucher den Unterschied zum konventionellen Masthähnchen schmecken zu lassen, verlost die BN-Kreisgruppe unter allen ein-gesandten Einkaufschecks der Kampagne „Wir wollen wissen, was wir essen“, die bis zum 15. April 2012 eingesandt wurden, drei Bio-Hähnchen aus der Region. Die Einkaufschecks liegen aus bei Direkt-vermarktern, in Reformhäusern und Naturkostläden sowie weiteren inhabergeführten Geschäften. Die ausgefüllten Fragebögen unter Angabe der Adresse bitte an die BN - Geschäftsstelle, Poststraße 23 in 83435 Bad Reichenhall schicken.

Weitere Infos: 08651 7620892

 oder

http://www.bund-naturschutz.de/fakten/landwirtschaft/einkaufscheck.html

 

 

Zur Info:

In der industriellen Tierhaltung werden systematisch große Mengen Antibiotika eingesetzt. Dadurch gewöhnen sich Bakterien an die Antibiotika und werden resistent. Beide Keimarten können bei anfälligen Menschen zu schweren Erkrankungen bis hin zu Todesfällen führen. Antibiotikaresistenzen sind für Menschen generell gefährlich, weil bei den Betroffenen Antibiotika nicht mehr wirken. Zudem können die Keime ihre Resis-tenzeigenschaften an weitere Erreger im Körper übertragen.

Ökologisch und ethisch sinnvoll einkaufen

Wir wollen wissen, was wir essen

(26.11.2011) Berchtesgadener Land

Ökologisch und ethisch sinnvoll einkaufen

BN bietet Einkaufscheck „Wir wollen wissen, was wir essen“

Um nicht Großkonzernen den Lebensmittelmarkt zu überlassen, sondern regionale Lebensmittelanbieter zu unterstützen, bietet der Bund Natur-schutz Verbrauchern jetzt einen Selbsttest für den Lebensmitteleinkauf an. Das mehrseitige Infoblatt beinhaltet neben dem Test für das persönliche Einkaufsverhalten auch Tipps für eine ökologische sinnvolle Einkaufskultur.

Wie berechtigt die Frage ist „Wo landet mein Geld?“ zeigen die sich in immer kürzeren Abständen jagenden Finanzkrisen und natürlich hat Ernährung auch immer sehr viel mit Gesundheit zu tun. Gerade wurde im Zusammenhang mit der Ausbreitung gefährlicher Antibiotikaresistenzen festgestellt, dass über 80% der Masthähnchen Antibiotika erhalten, wovon der Verbraucher aber beim Kauf nichts erfährt. „Auf regionale Herkunft zu achten und Anbaubedingungen unter die Lupe zu nehmen, trägt dazu bei nachhaltige Landwirtschaft und heimisches Handwerk zu unterstützten. Mit unserem Einkaufsverhalten und unserer Esskul-tur treffen wir täglich viele kleine Entscheidungen. Diese summieren sich und verändern Märkte!“, sagt BN-Kreisgruppenvorsitzende Rita Poser. Auch deshalb unterstützt der Bund Naturschutz schon seit vielen Jahren den Verein der Soli-dargemeinschaft, der die regionale Produktion und Wertschöpfung in den Mittel-punkt stellt.

Der Einkaufscheck regt Verbraucher an, sich ohne erhobenen Zeigefinger ein-mal bewusst mit dem Inhalt ihres Einkaufswagens zu beschäftigen und sich zu fragen: Wie und wo werden die Lebensmittel produziert und kann der Bauer da-von leben? Faire Produktionsbedingungen verbessern nicht nur die Lebensqua-lität südamerikanischer Kaffeebauern, auch heimische Bauern brauchen einen fairen Preis für ihre Produkte. Vor allem gilt das für Erzeuger, die auf umwelt-schonenden Anbau und artgerechte Tierhaltung achten. Bewusste Konsumenten können die bäuerliche Landwirtschaft auch mit der Wahl ihrer Einkaufsstätte stärken. „Direkt unterstützen Verbraucher heimische Landwirte, indem sie direkt bei ihnen kaufen“, rät Poser. Händler aus der Region wie eigentümergeführte Lebensmittelgeschäfte, Regional- und Naturkostläden sowie Reformhäuser sind ebenso ein wichtiges Glied zwischen Erzeugern und Verbrauchern.

Besonders wichtig ist dem BN auch die Information über Essen ohne Gentech-nik. An dem neuen Logo „ohne Gentechnik“ auf Milch, Fleisch und Eiern können die Verbraucher erkennen, welche Landwirte und Unternehmen die Verfütterung von gentechnisch verändertem Soja, ausgeschlossen haben. Umweltprobleme, wie die Abholzung des Regenwaldes in Südamerika, oder die Anwendung gro-ßer Mengen von Roundup, einem Herbizid, das zunehmend wegen Risiken für Umwelt und Gesundheit in der Diskussion steht, können so verringert werden.

Das Faltblatt gibt es in zahlreichen Geschäften und Lebensmittelläden des Landkreises oder beim Bund Naturschutz, Poststraße 23, Bad Reichenhall. Tel.:08651 7620892

 

Für Rückfragen: Rita Poser 08652 978767