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Laubfrosch Nachweis im Böcklmoos

Laubfroschfund im FFH und Natura 2000 -Gebiet

 (23.9.2009) Bischofswiesen. Es gibt ihn doch noch, den kleinen grünen Gesellen, im FFH und Natura 2000 -Gebiet 8343-371, besser bekannt als Böckl-und Dachlmoos. Früher war der Laubfrosch weit verbreitet, heute steht er auf der Roten Liste in Bayern und Deutschland als stark gefährdet.

Auch im Anhang IV der FFH -Richtlinie  ist er vermerkt, aber in der Zusammenstellung des Arteninventars für das FFH- und Natura 2000 Gebiet ist er nicht genannt. Wohl auf der Suche nach einem Winterquartier verfing sich ein Laubfrosch am Rande des Schutzgebietes und konnte deshalb entdeckt werden. Seine Farbe ist der Umgebung optimal angepasst, so dass er im Blattgrün verschwindet. Eher noch lässt er sich beim Sonnenbaden auf großen Blättern erkennen oder man hört seine lauten Rufe zur Paarungszeit im Mai bis Anfang Juni.

Abhängig von der Jahreszeit benötigen die Laubfrösche sehr unterschiedliche Lebensräume. Im Frühjahr müssen es besonnte Kleingewässer mit Seggen, Binsen und Flutrasen sein, dazu möglichst ohne Fressfeinde. Für die Metamorphose von der Kaulquappe zum Frosch benötigen sie vegetationsreiche Flachwasserzonen. Extensiv bewirtschaftete Feucht- und Nasswiesen sind der Nahrungslebensraum für heranwachsende und erwachsene Exemplare. Gehölzstreifen, Röhrichte und Schilfbestände auf grundwassernahen Standorten dienen als Sitz- und Rufwarten.

Zur Überwinterung benötigt der Laubfrosch als wechselwarmes Tier grundsätzlich frostfreie Überwinterungsplätze wie Erdhöhlen, große Laubhaufen, Bodenlückensysteme im Wurzelbereich von Laubbäumen sowie Stein- und Bodenspalten. Diese vielfältigen Strukturen nebeneinander lassen sich heute immer seltener finden.

Schon Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts gingen viele Lebensräume des Laubfroschs durch die Trockenlegung von Niedermooren, Gewässerbegradigungen und Heckenrodungen verloren. Straßenbaumaßnahmen und Pestizideinsatz taten ein übriges, der Bestandsrückgang hält bis heute an.

Im Böcklmoos sind bis heute alle Strukturen für einen geeigneten Lebensraum vorhanden, weil für den Naturschutz sensibilisierte Landwirte das Gebiet stets extensiv nutzten. Nur so konnte dieses Kleinod bis heute erhalten werden. Aber die Begehrlichkeiten auch auf dieses Gebiet nehmen ständig zu und der Lebensraum wird Stück für Stück verkleinert, so entstand beispielsweise ein großer Müllcontainerstandort in den Feuchtflächen. Am 27. Juli 2007 fand die Auftaktveranstaltung für den Managementplan „Böckl- und Dachlmoos“ statt. Ziel des Managementplanes ist es, den guten Zustand auch künftig zu erhalten, hoffentlich auch den kleinen grünen Gesellen.