Zweifelhafte Berichterstattung in der örtlichen Presse zur Bob- und Rodelbahn am Königssee
Statement zur Berichterstattung rund um den geplanten Wiederaufbau der Bobbahn am Königsee
Am 30.01.2024 und am 02.02.2024 berichteten der Berchtesgadener Anzeiger und das Reichenhaller Tagblatt in identischen Artikeln über die Forderung des BUND Naturschutz, die Bobbahn am Königssee nicht in dem Maße wieder aufzubauen, wie es derzeit geplant ist. Leider gab es in diesem Berichten einige Falschaussagen, die wir hiermit richtigstellen wollen.
So wird in den Artikeln BSD-Vorstand Alexander Resch zitiert: Der BSD habe sich nicht für die Olympischen Winterspiele 2026 beworben. Im direkten Gegensatz dazu steht ein Artikel des SPIEGEL vom 29.01.2023 mit dem Titel „Deutschland bewirbt sich um Schlittenrennen bei Olympischen Winterspielen 2026“. Auch der Berchtesgadener Anzeiger selber berichtete am 04.12.2023, dass ein Interesse an einer Ausrichtung der BOB-Wettbewerbe in Deutschland bestehe und ein entsprechender Fragenkatalog vom IOC positiv beantwortet wurde. In dem Artikel des Berchtesgadener Anzeigers vom 04.12.2023 wird BSD-Vorstand Thomas Schwab wie folgt zitiert: „Eine Ertüchtigung der etwas schmalen Seestraße ist bereits geplant und müsste bei einem Olympiazuschlag verwirklicht werden.“ Das Zitat von Alexander Resch in den beiden Artikeln vom 30.01.2024 und 02.02.2024 welches die Aussagen des BN zur Olympiabewerbung negiert, ist also falsch. Selbst im aktuellen Spiegel vom 09.02.24 wird über die Olympiabewerbung 2026 berichtet.
Wir widersprechen außerdem der Behauptung in den beiden Artikeln ‚dem BUND Naturschutz sei die angebliche Höhe des neu zu errichtenden Turms für den Herrenstart von „nur“ 18,60 Meter bekannt gewesen‘. Dass der Turm 22 Meter hoch werden soll, ist seit langem bekannt und war in den Plänen, die dem BN vorgelegt wurden, genau so aufgeführt. Im aktuellen Spiegel ist sogar von 23 Metern die Rede.
Die beiden Zeitungen sind in den Artikeln außerdem auf Gutachten eingegangen, die der BN gefordert hat, die aber angeblich schon vorliegen würden. Dazu führen wir aus: Bei dem Unwetterschaden von 1975, der weit über 100.000 DM betrug, äußerte sich das Landesamt für Umwelt noch so: „Vor einer Neubebauung wird abgeraten, soweit nicht durch ein Fachgutachten eine Unbedenklichkeit festgestellt werden kann.“ Schon damals war das Gebiet in der Gefahrenhinweiskarte als Risikogebiet für Felssturz, Steinschlag, Hangabbrüche Rutschungen und Erdfälle ausgewiesen, was schon bei den Planungen 2010 nur unzureichend berücksichtigt wurde, um die Verlängerung der Bahn Richtung Hang zu ermöglichen. Auf diese Fläche soll jetzt ein großes Auffangbecken und die Geschiebedosiersperre errichtet werden. Auf Grundlage der bekannten geologischen Risikodetails prognostizierte unser Geologe schon 2012 einen Schadenfall wie er 2021 eintrat. Um die Sicherheit für die Anlage einzuschätzen, bedarf es also keines Baugrundgutachtens, sondern eines geologischen Gutachtens, das die örtlichen Gegebenheiten genau in den Blick nimmt und den Klingerbach mit seinen zahlreichen Zuflüssen und deren rutschgefährdeten Ufern genauso berücksichtigt wie die Lockermassen der Grünsteinrunse, die außerhalb des Bebauungsplanes liegen. In unsere Pressemitteilung haben wir explizit dieses geologische Gutachten gefordert, welches es bis heute nicht gibt.
Richtig ist, dass es zahlreiche Gespräche gab und nach einigem Hin und Her bekamen wir auch zahlreiche ausgewählte Unterlagen. Richtig ist auch, dass wir kürzlich ein Gesprächsangebot des Landrates nicht genutzt haben, weil wir uns davon keinen Erkenntnisgewinn versprochen haben, da der Turm quasi gesetzt ist, um alle internationalen Wettbewerbe auch durchführen zu können. Und der Turm wird ausschließlich für den Herrenrodelstart benötigt.
Rita Poser empfiehlt dem Redakteur mindestens in der eigenen Zeitung mal zu recherchieren, was da so geschrieben wurde....
https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/startseite_artikel,-koenigssee-wieder-einmal-als-olympiabahn-im-gespraech-_arid,835352.html vom 04.12.2023