Waldrandpflege auf Abwegen
Beim Bund Naturschutz i.B.e.V. (BN) Freilassing ist man schlichtweg entsetzt mit welch brachialen Vorgehen der Waldrand an der Surheimer Straße seiner Funktion beraubt wurde. Laut dem Vorsitzenden Erich Prechtl handelt es sich um eine waldbauliche Fehlleistung erster Güte. Um dies feststellen zu können braucht man keine akademische Ausbildung, meint er dazu. Randbäume schützen mit ihrem ausgeprägten Wurzelwerk den dahinter liegenden Wald. Wer den Waldmantel aufreißt, öffnet auch Sturmschäden Tür und Tor. Diese alte Bauerweisheit müsste sich auch bis zum Leiter des Forstbetriebes Berchtesgaden, Dr. Daniel Müller, durchgesprochen haben. Normaler weise pflanzt man zum Schutz von Wäldern einen stufigen Waldmantel aus Sträuchern und niedrigen Bäumen. Wo dies nicht möglich ist übernehmen die Randbäume mit ihrem starken Wurzelwerk diese Funktion, so auch an der Surheimer Straße in Freilassing. Wer die Randbäume entfernt muss auch mit den Folgeschäden rechnen. Die sogenannten Pflegemaßnahmen wurden auch mit brachialer Gewalt durchgeführt. Die Bäume wurden mit großer Maschinenkraft einfach abgezwickt so dass der Eindruck einer Waldverwüstung und nicht einer ordnungsgemäßen Waldbewirtschaftung entstanden ist. An noch verbliebenen Bäumen wurden ebenfalls große Äste abgezwickt die dürr werden und in den Stamm hinein faulen. So schafft man die Voraussetzungen um aus Verkehrssicherungsgründen wieder in den Baumbestand eingreifen zu müssen. Überwiegend wurden stabile Hainbuchen gefällt die den Waldrand gesichert haben. Zum Schluss müssen noch die Schmetterlinge herhalten um diese verfehlte Waldrandverunstaltung zu rechtfertigen. Um den entstandenen Schaden etwas abzumildern verlangt der BN eine sofortige Ersatzpflanzung mit heimischen Sträuchern und Bäumen zweiter Ordnung wie Hainbuchen.
Erich Prechtl
Wer ähnliche Waldfrevel beobachtet hat, bitte über das Kontaktformular an uns weitermelden. Wir werden es möglichst zeitnah veröffentlichen und die BaySF zu den gesammelten Waldzerstörungen um Stellungnahme bitten.