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Radexkursion des BN ins LIFE-Projekt Salzachauen

Über fünf Jahre lang wurde die Weitwörther Au südlich von Oberndorf renaturiert. Das Projekt wurde bereits im Jahr 2021 abgeschlossen.Beim Bund Naturschutz i.B.e.V. (BN)Freilassing wollte man sich nun im Rahmen einer Fahrradexkursion vom Erfolg des bisher größten Renaturierungsvorhabens im Bundesland Salzburg überzeugen. Als sachkundiger Begleiter für die Tour konnte Dipl.-Ing. Bernhard Riehl, der das LIFE-Projekt leitete, gewonnen werden.

So konnte Erich Prechtl vom BN die Radler an der Marienkirche

11.05.2023

Radexkursion des BN ins LIFE-Projekt Salzachauen

Über fünf Jahre lang wurde die Weitwörther Au südlich von Oberndorf renaturiert. Das Projekt wurde bereits im Jahr 2021 abgeschlossen.Beim Bund Naturschutz i.B.e.V. (BN)Freilassing wollte man sich nun im Rahmen einer Fahrradexkursion vom Erfolg des bisher größten Renaturierungsvorhabens im Bundesland Salzburg überzeugen. Als sachkundiger Begleiter für die Tour konnte Dipl.-Ing. Bernhard Riehl, der das LIFE-Projekt leitete, gewonnen werden.

So konnte Erich Prechtl vom BN die Radler an der Marienkirche in Freilassing begrüßen und sie über den Streckenverlauf informieren. Besonders erfreut war er über die Teilnahme des neuen BN Gewässerreferenten Stefan Ossyssek, der extra aus München mit dem Zug angereist war; um die Salzach und ihre Auen kennen zu lernen.

Gemütlich ging es vorbei an der Saalachmündung am bayerischen Ufer Richtung Laufen. Bei der aufgelösten Sohlrampe berichtete Erich Prechtl, der auch Sprecher der grenzübergreifenden Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach (ALS) ist, über die historische Entwicklung des Gebirgsflusses Salzach. Ab hier konnte man auch die bereits renaturierten, weichen Ufer einsehen.

Bevor man in Laufen die Länderbrücke passierte genehmigte man sich einige Kugeln Eis, da die Sonne bereits für ausreichend Wärme sorgte. Ab Oberndorf war das Wissen von Bernhard Riehl gefragt. In wenigen Minuten erreichte man den ersten Infopunkt für das Natura 2000-Gebiet südlich von Oberndorf. Hier erklärte er die Ausdehnung des LIFE-Projektes. Nach dem Ankauf von 130 Hektar Augenbiet durch das Land erfolgten großflächige Renaturierungsmaßnahmen. Zusätzlich wurden bereits bei der Schaffung von weichen Ufern an der Salzach von der Wasserbauverwaltung 120 ha Uferstreifen außer Nutzung gestellt. Für Besucher wurde der Auenerlebnisweg geschaffen. Fichtenmonokulturen und Hybridpappelforste sind in artenreiche Auwälder umgewandelt worden, berichtete Riehl. Weiter ging es in einer Schleife durch den Auwald und der historischen Eichenallee zu den neu geschaffenen Auwiesen. Ackerflächen wurden hier in extensive, artenreiche Auwiesen mit flachen Wassertümpeln und großzügigen Flutmulden umgewandelt. Diesen Bereich nutzten im Frühjahr bereits viele Zugvögel als Trittstein, bevor sie zu ihren Brutgebieten im Norden weiter zogen. Die gesamte Vogelwelt hat bereits von der Renaturierung profitiert. So brüten jetzt sogar der seltene Eisvogel und der Mittelspecht regelmäßig in der Au. Bei den neuen Flutmulden wurden die Radler bereits von einem vielstimmigen Froschkonzert begrüßt. Wie Riehl berichtete, sind wieder alle Amphibienarten im Gebiet anzutreffen, sogar die lange vermisste Gelbbauchunke laicht wieder in den flachen Tümpeln. Nachdem man die Fahrräder am Radelparkplatz abgestellt hatte, besichtigte die Gruppe die „Auenwerkstatt“. Sie dient der Umweltbildung und ist mit der Lokalbahn leicht zu erreichen. Das Gebäude liegt auf einem kleinen Hügel über der Marke für das hundertjährige Hochwasser und ist energetisch autark. Hier machten sich die Radler auch über ihre mitgebrachte Brotzeit her. Bei dieser Gelegenheit berichtete der Exkursionsleiter, dass alle Fledermausarten, die im Land Salzburg bekannt sind, auch im Auengebiet nachgewiesen wurden. Anschließend nahm man den Ausee in Augenschein. Hier wurden große Flachwasserbereiche eingebaut wo sich bereits Schilf und Weidengehölze angesiedelt haben. Auch in den Gewässern hat sich einiges getan, berichtete Bernhard Riehl weiter. So konnte der Bitterling, eine bedrohte Fischart, sowohl im See als auch im Reitbach nachgewiesen werden. Im Weitwörthbach fand man auch noch Restbestände der seltenen Bachmuschel.

Es ist auch zu erwarten, dass noch weitere Arten Flora und Fauna im LIFE-Projekt ergänzen werden. Ein besonderer Höhepunkt am Ausee war für anwesenden Ornithologen der Überflug eines Purpurreihers.

Reich an Informationen und Naturerlebnissen ging es auf Salzburger Seite, vorbei am zukünftigen Auenpark, zurück nach Freilassing.

Erich Prechtl