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Lichtblicke im grauen November

„Lichtblicke“ nannte Dr. Michael Wittmann, der Vorsitzende der Ortsgruppe Bad Reichenhall im Bund Naturschutz seinen Bildvortrag, den er kürzlich im Evangelischen Gemeindezentrum in Bad Reichenhall vor voll besetztem Saal hielt.

11.12.2025

Lichtblicke im grauen November

„Lichtblicke“ nannte Dr. Michael Wittmann, der Vorsitzende der Ortsgruppe Bad Reichenhall im Bund Naturschutz seinen Bildvortrag, den er kürzlich im Evangelischen Gemeindezentrum in Bad Reichenhall vor voll besetztem Saal hielt. Er zeigte mit seinen Aufnahmen, dass es trotz der zahlreichen Eingriffe, welche die großartige Landschaft und ihre Bewohner unseres Berchtesgadener Landes immer wieder gefährden, noch  natürliche Natur zu entdecken gilt. Der Bund Naturschutz bemüht sich unermüdlich, derartige Beeinträchtigungen möglichst zu verhindern oder zumindest in Grenzen zu halten. Wie wichtig diese Bemühungen sind, bewies Wittmann in seinen eindrucksvollen Bildern.

Seine Aufnahmen beschränkten sich allein auf den Reichenhaller Talkessel, das Ainringer Moor und das Haarmoos und zeigten doch, um welch vielfältigen Naturraum es sich dabei handelt und was alles direkt vor unserer Haustür „kreucht und fleucht“.

Vom winzigen Sommergoldhähnchen, schwer zu fotografieren, weil dieser nur wenige Gramm wiegende Federball keine Sekunde stillhält, über den Wiedehopf, der ein kurzes Gastspiel an der Saalach gab bis zum seltenen Schwarzstorch beim Auffliegen im Haarmoos. Es waren die Aufnahmen von einem Hausrotschwanz-Pärchen, das unermüdlich zwei junge Kuckucke fütterte – direkt zwischen den Wohnhäusern im Nonner Oberland-, von dem Dachs, der dank seines schlechten Sehvermögens bis auf ein paar Meter an den Fotografen herankam oder von dem jungen Haubentaucher, der Mühe hatte, an dem gereichten, für ihn viel zu großen Fisch, nicht zu ersticken, die begeisterten.

Wenn Wittmann zu den Aufnahmen vom insektenjagenden Braunkehlchen, vom „fliegenden Edelstein“, dem Eisvogel, oder dem Grau- und Weißrückenspecht berichtet, fühlt man, welch großer Naturfreund hier vor einem steht.

Ob ein Feuersalamander mit seiner gelb-schwarzen Zeichnung kontrastreich im braunen Laub, ob ein Kiebitzschwarm mit hunderten von Vögeln oder die Unterscheidungsmerkmale der so ähnlichen Schmetterlinge Schwalbenschwanz und Segelfalter; meisterlich wurde die Natur in ihrer ganzen Vielfalt dargestellt.

Dass solche Bilder nur in naturnahen, gesunden Mischwäldern, an unverbauten Flussläufen mit Kiesinseln und -bänken und „weichen“ Ufern oder auf blütenreichen Wiesen gelingen, liegt auf der Hand und beweist, wie wichtig der Erhalt dieser Naturräume ist.

Langanhaltender Applaus belohnte Wittmann für seinen Vortrag. 

Wolfgang Bittner