Keine Wasserkraft an der Salzach!
Die Salzach fließt von Salzburg bis zu ihrer Mündung in den Inn auf 60 Kilometer frei von Stauwehren - damit ist sie in Bayern einzigartig. Bei der Salzach-Demo am 15. Juli in Burghausen hat der BUND Naturschutz in Bayern zusammen mit der „Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach“ ein Zeichen gegen die aktuellen Wasserkraftpläne und für eine Renaturierung gesetzt.
Die Salzach ist Bayerns letzter Voralpenfluss ohne Wasserkraftwerke - ein Naturschatz von landesweiter Bedeutung. Dieses Jahr könnte allerdings zu einem Schicksalsjahr für die Salzach werden. Die Österreichische Verbund AG plant mit der Unterstützung der bayerischen Staatsregierung ein Wasserkraftwerk im „Tittmoninger Becken“ zwischen Laufen und Burghausen. „Das Projekt wäre eine Katastrophe für die Salzach!“, erklärt der BN-Vorsitzende Richard Mergner bei seiner Rede auf der Demo. „Das Kraftwerk würde zum einen Fische schädigen und den Fluss noch weiter von der Aue abschneiden. Zum anderen würde der Rückstau zur Ablagerung von Feinsediment führen und damit das Flussbett als Lebensraum zerstören. Das angeblich ‚ökologisch harmlose‘ Kraftwerk würde das Ende für eine naturnahe Weiterentwicklung der Salzach bedeuten – mit dem Segen der Regierung. Wir fordern die Staatsregierung auf, den Wasserkraftplänen eine Absage zu erteilen und stattdessen die Renaturierung mit Nachdruck voranzutreiben!“
200 Teilnehmer*innen waren zur Salzach-Demo am Samstag gekommen, um für eine naturnahe Zukunft der Salzach einzustehen. „Wir sind überwältigt von den vielen Teilnehmer*innen, jede und jeder einzelne setzte ein starkes Zeichen für den Erhalt unserer letzten Naturjuwelen und gleichzeitig für eine naturverträgliche Energiewende“, sagt die stellvertretende BN-Vorsitzende und Vorsitzende der BN Kreisgruppe Traunstein Beate Rutkowski. Und weiter: „Zusammen mit ihren Auen bildet die Salzach eine der letzten intakten Lebensraum-Achsen zwischen Alpen und Donauraum – Heimat seltener Tiere und Pflanzen und ein Schutzgebiet von höchstem europäischem Rang.“
Auftakt der Demo war am Vormittag die Fahrt auf einer historischen Plätte von Tittmoning nach Burghausen. Zur Abschlusskundgebung am Burghausener Stadtplatz kamen unter anderem Gisela Sengl, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen im bayerischen Landtag und der erste Bürgermeister der Stadt Burghausen Florian Schneider von der SPD. Daneben sprachen Vertreter des bayerischen Kanuverbandes, welcher Hauptorganisator der Demo ist, sowie des Landesbund für Vogel- und Naturschutz e.V. und des Landesfischereiverband Bayern.
Der BN hat einen entsprechenden Apell zur Salzach gestartet. Bisher haben sich dort über 7.000 Menschen eingetragen. Hier geht’s zum Apell: helfen.bund-naturschutz.de/deine-salzach/