Ein Tag für die Saalach
Die Touristiker im Saalachtal werben mit dem Slogan „Wilde Wasser“ die zum Wandern, Baden und Verweilen einladen für ihre Gemeinden. Durch den Kraftwerksbau befürchten sie starke finanzielle Einbußen. Eine intakte Natur ist die Existenzgrundlage für den Fremdenverkehr im Pinzgau.
Die Saalach – Allianz war vertreten durch den Bund Naturschutz i.B.e.V., den Österreichischen Naturschutzbund, Den Kanuverbänden beider Länder und den Bezirksfischereiverein Saalachtal. Die Allianz setzt sich seit Jahren für den Erhalt und die weitgehende Renaturierung der Saalach ein. Ihr Programm orientiert sich an der „Resolution und Selbstverpflichtung“ der Bürgermeister aller Saalach Anliegergemeinden aus dem Jahr 2001. Leider erinnert sich keiner der Verantwortlichen mehr an sein Versprechen mitzuhelfen die Saalach zu Erhalten und in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen.
Ein besonderer Höhepunkt des Tages war die Ankunft von ca. 200 Kanuten, die zu einer Gemeinschaftsfahrt in Lofer gestartet waren. Mit Trillerpfeifen und Hupen machten sie darauf aufmerksam, dass sie sich die international bekannte Wildwasserstrecke nicht durch ein Ausleitungskraftwerk zerstören lassen wollen. Auch nach Einschätzung der Outdooranbieter wären Raftingtouren und Kanufahrten in der sieben Kilometer langen Ausleitungsstrecke nicht mehr möglich. Dies würde ebenfalls zu Einbußen im Fremdenverkehr führen, da Wassersport im Saalachtal traditionell etabliert ist.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden von den Fischern unter der tatkräftigen Hilfe vieler Kinder junge Äschen in die Saalach eingesetzt. Das Artenhilfsprojekt für die Äsche läuft bereits seit 20 Jahren, erklärte Bezirksfischermeister Reinhold Riedlsberger. Beteiligt ist daran auch der Bezirksfischereiverein Saalachtal auf bayerischer Seite. Beide Seiten befürchten ein Scheitern ihres Artenhilfsprojektes durch die Veränderung der Gewässerökologie in der Ausleitungsstrecke.
Alle Aktivisten, Fachleute aber auch die Besucher waren sich einig, dass der Bau eines Ausleitungskraftwerkes ein „Verbrechen an einem der letzten natürlichen Fließgewässerabschnitte im Alpenraum“ wäre.
Erich Prechtl