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Bäuerliche Landwirtschaft retten!

Delegiertenversammlung 2016 des BUND Naturschutz fordert „Bäuerliche Landwirtschaft retten, Ökolandbau stärken“ – unter diesem Motto stand die Delegiertenversammlung 2016 des BUND Naturschutz (BN), die am Samstag und Sonntag in Deggendorf stattfand.

04.05.2016

 Die Delegiertenversammlung ist das oberste demokratische Organ des BN. Sie beschließt den Haushalt und legt die große Linie des Verbandes fest. In diesem Jahr standen turnusgemäß auch die Vorstandswahlen auf der Tagesordnung. BN-Vorsitzender Hubert Weiger wurde mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt, ebenso seine Stellvertreter Doris Tropper und Sebastian Schönauer.

Zu Gast beim BN war Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Im Fokus stand bei der diesjährigen Delegiertenversammlung das Thema Landwirtschaft. In ihrem Leitantrag fordern die Naturschützer die bayerischen Parlamentarier auf EU-, Bundes- und Landesebene auf, eine klare Richtungsänderung für eine Agrarwende einzuläuten. In Bayern, so die Aussage des Antrags, sei es bisher nicht gelungen, das Höfesterben zu stoppen oder die negativen Auswirkungen industrieller Landbewirtschaftung Tierhaltung zu verringern. Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner sprach als Ehrengast mit den Delegierten über die Frage, wie bäuerliche Landwirtschaft und Ökolandbau in Bayern gestärkt werden können.

Einig war  er sich mit dem BN-Vorsitzenden darüber, dass bei Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Bewusstsein für die Qualität und die Produktionsbedingungen von Lebensmitteln geschaffen werden muss. „Beim Motoröl wird nicht gespart, aber beim Salatöl“, so Hubert Weiger. Verheerend sind die Milchpreissenkungen in ihren Auswirkungen auf die kleinbäuerlichen Strukturen, eine Situation die durch TTIP weiter verstärkt würde. Landwirtschaftsminister Brunner bekannte sich erneut zu seinem Ziel, die Produktion von Biolebensmitteln in Bayern bis 2020 zu verdoppeln. Er verwies auf das neu geschaffene Siegel „Bio aus Bayern“ und die mittlerweile zwölf Öko-Modellregionen, die Biolebensmittel aus der Region vermarkten. In der Diskussion wiesen die BN-Delegierten unter anderem auf die Probleme der Massentierhaltung hin und forderten entsprechende Änderungen der Politik auf Bundesebene.

Nachtrag: Während Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner für die kleinbäuerliche Landwirtschaft wirbt, forciert sein CSU-Kollege Christian Schmidt auf Bundesebene genau das Gegenteil.> siehe taz-artikel Interview mit dem niedersächsichen Landwirtschaftsminister Christian Meyer.